Fell-Ponys
Die
Abstammung der
Fell-Ponys geht bis in die Zeit um 100 n. Chr. zurück. Als damals
die
Römer
nach
Nordengland kamen, fanden Sie
dort keltische Ponys vor. Um diese
Rasse für
ihre Arbeiten (Bau von Wällen, Mauern und Straßen) leistungsfähiger zu
machen,
kreuzten sie dazu friesisches Blut ein.
Später
dienten diese
robusten und trittsicheren Ponys den Bergbauern und Schafhirten als
ideale
Arbeitspferde. In der unzugänglichen Gegend des
Fell-Gebirges konnten
sie damit
ihre Herden betreuen. Durch das lange Haar und den Behang geschützt,
konnte
diesen Ponys auch die kalte Witterung nichts anhaben. Anfang des 19.
Jahrhunderts wurden die Fells zu Arbeiten in den Bergwerken und
Bleiminen
verwendet. In kleinen Herden bewältigten die Ponys, jeweils mit etwa
100 kg
beladen, bis zu 400 km lange Strecken von den Minen in die Hafenstädte.
Die
zunehmende
Technisierung ließ den Bestand der Fell-Ponys absinken. Zwischen den
beiden
Weltkriegen soll es nur noch fünf Hengste gegeben haben. Um 1960
gehörten sie zu
den vom Aussterben bedrohten Haustierrassen. Glücklicherweise konnte
sich die
Zucht wieder soweit erholen, dass man heute von einem Bestand von ca.
2000
Fell-Ponys ausgeht. Die meisten leben auch heute noch in ihrem
Ursprungsgebiet
im Fell-Gebirge in Nordengland; zum Teil noch in halbwilden Herden auf
großen,
nicht eingezäunten Weideflächen.
Heute
werden die
Fell-Ponys hauptsächlich als Freizeitponys eingesetzt. Sie gelten als
sehr
robust, ruhig, ausgeglichen und trittfest und haben ein
freundliches
Wesen.
Durch seinen gutmütigen Charakter ist das
Fell-Pony ein beliebtes und vielseitiges Familienpony. Das Fell-Pony ist intelligent und
lernt sehr
leicht,
so dass ihm auch schwierige Lektionen keine Probleme bereiten.
Ob nun
bei
Westernstil, Wanderritt oder englischer Reitweise: das
Fell-Pony ist
immer ein
zuverlässiger, lebhafter und aktiver Partner. Auch als Fahrpferd eignen
sich
Fell-Ponys sehr gut. Der berühmteste Fell-Pony-Viererzug wurde von
Prinz
Phillip gefahren. Die sehr gute Konstitution ermöglicht eine
ganzjährige Weide-
oder Offenstallhaltung. Fell-Ponys sind leichtfuttrig und begnügen sich
im
Winter meistens mit Heu und Stroh.
Körperbau:
Kleiner edler Kopf, breite Stirn, weite Nüstern, große, ausgeprägte, sanfte und intelligente Augen, kleine, wohlgeformte Ohren, weit zurückliegende schräge Schulter, langes gut bemuskeltes Schulterblatt, Mähne und Schweif lang und dicht, üppiger Kötenbehang, ausgeprägter Widerrist langer kräftiger Rücken, große Gurtentiefe, Lenden gut bemuskelt, kräftige viereckige Hinterhand mit gut aufgesetztem Schweif, trockene gerade Beine mit proportionalen runden Hufen.
Stockmass:
135- 142 cm
Farben:
Heute überwiegend Rappen, obwohl die ursprüngliche Farbe ein sehr dunkles Braun war. Auch Schwarzbraune und Grauschimmel. Kleine weiße Abzeichen sind erlaubt.
Gänge:
Energischer raumgreifender Schritt, gut untergesetzt, ausbalancierter, runder Trab mit guter Aktion der Vor- und Hinterhand, freier Bewegung der Schulter und guter Bewegung der Sprunggelenke, sehr trittsicher